Am
02.Oktober 2010 fand der Anti-Terror-Karate-Lehrgang der
IAWO im Dojo der Sportschule Gröger statt. Für diesen
speziellen Event hatte Shihan 13. DAN Bujinkan / Japan und
Präsident der IAWO, Dipl. Ing. Wolfgang Gröger schon Wochen
vorher bei den verschiedenen Budokas und Kampfsportschulen,
öffentlich rechtlichen / privatrechtlichen
Sicherheitskräften und Kampfsportinteressierten geworben und
das Unerwartete nahm seinen Lauf! Denn nicht nur
hochgraduierte Schwarzgurtträger, Polizeibeamte und
Sicherheitsexperten erschienen, sondern diese brachten auch
noch Schüler und Mitarbeiter mit, was zur Folge hatte, dass
der Dojo bis auf den letzten Platz ausgefüllt war. Mit Recht
kann man dies dem hervorragenden Ruf des Großmeisters Gröger
zuschreiben, welcher selbst über die hohe Anzahl der
Anwesenden zu staunen schien.
Ziel war es
den Interessierten Wissen über Schmerzpunkte und deren
Wirkung zu vermitteln, Eindrücke über Muskel- und
Gelenkattacken zu geben, Spezialtechniken zum Transport und
für sichere Festlegung von Personen einzustudieren und
Abwehrtechniken gegen häufig vorkommende Angriffe zu
trainieren.
Hierbei vermittelte Gröger, vor allem eindrucksvoll für den
hohen Frauenanteil in diesem Lehrgang, das bewusste
Ausnutzen der Schmerzpunkte für eine weiterführende Technik
und das anschließende Festlegen des Aggressors am Boden.
Selbst zwei Meister des Wing Cheng Verbandes ließen sich von
diesen Techniken beeindrucken. Dazu unterwies der 13.DAN
Gröger alle Anwesenden noch in der Abwehr von herkömmlichen
Angriffen und effektiven Folgetechniken zur Abwehr. Die
Messerabwehr und die des Stockes durften dabei, wie konnte
es anders sein, auch nicht fehlen. Gezeigt wurde direkt
danach, wie man sinnvoll einen Stock oder Regenschirm oder
Schlüssel bzw. Kugelschreiber ebenso natürlich zur Abwehr
heranziehen kann. Natürlich kamen hierbei aber auch
Stichworte wie -rhetorische Deeskalation-, Notwehr-/
hilferechte, Worte wie -Angemessenheit, Verhältnismäßigkeit
der Mittel und Erste Hilfe- nicht zu kurz. Shihan Gröger
wies auch auf den Zusammenhang -Kampfsport, Gewalt in der
Öffentlichkeit und unserem Rechtsystem in unserem Staat- hin
und die Wichtigkeit einer begründeten Zivil Courage unseren
Mitmenschen gegenüber. Gröger, selbst Mitglied in der
Bewegung -Gewaltfreie Stadt Bayreuth-, erzählte über
Selbsterlebtes in Verbindung mit Gewalt und zeigte sowohl
die Lösung des Konfliktes mit Worten, als auch als wirklich
letztes Mittel, die mit angemessener, verhältnismäßiger
Gewalt.
Christian Helmuth, Polizeibeamter und 5. DAN ATK unterwies
die Teilnehmer, wie man in Konflikt- und Angriffssituationen
mit seinem Gegner umgehen muss, um auch eventuell diesen,
mit einfachen Methoden zum Fall zu bekommen. Danach folgten
Haltegriffe der besonderen Art, wie auch Festlegegriffe am
Boden. Das Einstudieren der Übungen wurde dann auch mit zwei
defensive Personen trainiert, welche den -potentiellen
Gegner-, wobei einer den Angriff abwehrte und der andere die
Sicherung dieser Person übernahm, zu Boden brachte und dann
in Gewahrsam nahm und abgeführt wurde.
In der Pause wurde ein langjähriger und kampfsporterfahrener
Mitstreiter von Wolfgang Gröger für seine hohen Verdienste
um den Kampfsport geehrt. Oliver Gack erhielt den verdienten
7. DAN in All-Style-Karate.
Außerdem wurde der Neueinsteiger Knut Goller, von 3R Bushido
Kampfkünste, für seinen Ehrgeiz und seine erbrachten
Leistungen bei der Gürtelprüfung und beim folgenden
ATK-Lehrgang mit dem 4.Kyu ausgezeichnet.
Insgesamt wieder ein aufschlussreicher und wertvoller
Lehrgang, nachdem sich sicher wieder die meisten auf den
Folgelehrgang freuen werden.
Roland Rausch (Major a.D.)
Personenschützer
Dozent u. Prüfungsausschuss (IHKs)
4.DAN Sensei und IAWO-Trainer
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